Nachdem Teppichböden aus der Mode gekommen sind, konkurrieren vor allem Parkett und Laminat um die Gunst der Wohnungs- und Hausbesitzer. Beide Bodenbeläge haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Wahl oft vom Budget und den individuellen Präferenzen abhängt. Wer sich ein wenig Luxus leisten kann, greift eher zum hochwertigeren Echtholzparkett. Parkett bietet nicht nur eine edle Optik und eine warme Ausstrahlung, sondern auch eine lange Lebensdauer. Es kann mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden, was seine Haltbarkeit erheblich verlängert.
Laminat hingegen ist die preiswertere Alternative, die mittlerweile in vielen verschiedenen Designs erhältlich ist und dem Aussehen von echtem Holz nahekommt. Es ist pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Kratzer und Flecken, was es besonders für Haushalte mit Kindern oder Haustieren attraktiv macht. Dennoch fehlt ihm die natürliche Haptik und Wärme eines Echtholzbodens.
Geschichte des Parketts
Parkett leitet sich vom westgermanischen Begriff „parrak“ ab und bedeutete ursprünglich „eingezäunter Platz“. Nicht umsonst spricht man deshalb auch vom Börsenparkett. Interessanterweise versteht die Mathematik unter Parkett eine Fläche, die mit aneinander gereihten geometrischen Figuren belegt ist. Das erinnert an die Intarsien im Parkett.
Seit mehr als 3000 Jahren werden Fußböden aus verschiedenen Hölzern zusammengesetzt. In Deutschland sind sie jedoch erst seit dem Mittelalter bekannt.
Wurden damals noch rohe Bretter aneinander gelegt, waren es später gehobelte Bretter aus Weichhölzern wie Tanne und Kiefer. Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich daraus das heutige Parkett – durch die Möglichkeit, die Hölzer in verschiedenen Farben zu färben und in unterschiedlichen Längen zu verwenden.
Im 17. Jahrhundert wurde das Parkett immer beliebter und so zu einem festen Bestandteil der Ausstattung der prunkvollen Schlösser des Adels und der luxuriösen Häuser des Bürgertums. Damals wurden neben den üblichen Ornamenten auch figürliche Szenen aus edlen Hölzern wie Birnbaum oder Kirsche auf dem Boden dargestellt. Dieses Tafelparkett stammt aus der Zeit des französischen Absolutismus.
Erst im 19. Jahrhundert war es auch für das Bürgertum möglich, Wohnungen und öffentliche Gebäude mit Parkett auszustatten. Dank der Industrialisierung konnte das Holz nun maschinell bearbeitet werden, bessere Klebstoffe ermöglichten eine schnellere Verlegung. Dank weiterentwickelter Versiegelungstechniken sind Parkettböden heute pflegeleicht – auch ein Grund, warum Holzböden immer beliebter wurden.
Kostengünstige Alternative: Laminat
Heute gibt es mit Laminat auch für den schmalen Geldbeutel eine gute Lösung: Diese harten Trägerplatten bestehen aus mehreren dünnen Lagen eines faserhaltigen Materials (meist Papier), die mit einer Schicht aus duroplastischen Melaminharzen imprägniert sind. Dadurch werden sie widerstandsfähig und abriebfest. Laminat ist in den verschiedensten Holzdekoren erhältlich und bietet somit eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Einrichtungsstil. Von klassischer Eiche über exotische Hölzer bis hin zu modernen Beton- oder Steinoptiken – die Auswahl ist nahezu grenzenlos.
Neben der optischen Vielfalt überzeugt Laminat auch durch seine einfache Verlegung. Dank des Klicksystems können auch Laien den Boden problemlos selbst verlegen – ohne aufwendiges Werkzeug oder Fachkenntnisse. Das spart zusätzlich Kosten und ermöglicht eine schnelle Renovierung. Ein weiterer Vorteil von Laminat ist seine Pflegeleichtigkeit: Es lässt sich leicht reinigen und ist unempfindlich gegen die meisten Flecken und Verschmutzungen.
Auch für Allergiker sind Laminatböden bestens geeignet, da sie weder Staub noch Milben aufnehmen. In Kombination mit einer Trittschalldämmung bieten sie zudem eine angenehme Akustik und Gehkomfort. Bei der Auswahl sollte jedoch auf die Nutzungsklasse geachtet werden, um sicherzustellen, dass der Laminatboden für die Beanspruchung im jeweiligen Raum geeignet ist.
Laminat ist zwar kostengünstiger, kann sich aber aufgrund seiner Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit als langfristige Investition erweisen. Selbst in stark frequentierten Bereichen behält es über viele Jahre seine optische Attraktivität und Funktionalität. Damit bietet Laminat eine attraktive und preisgünstige Alternative zu teureren Bodenbelägen wie Echtholzparkett, ohne Kompromisse bei Ästhetik oder Funktionalität einzugehen.
Die Kostbarkeit des Unikats
In Zeiten zunehmender Massenproduktion wächst die Sehnsucht nach Unikaten. Auch der Trend zu Öko- und Naturprodukten nimmt deutlich zu. Und wer sich den Luxus eines Unikats leisten möchte, greift zum zeitlosen Echtholzparkett mit seiner unverwechselbaren Maserung. Ein weiterer Vorteil: Parkett kann – im Gegensatz zu Laminat – immer wieder abgeschliffen und neu versiegelt werden. Und ganz nebenbei wird langfristig CO2 eingespart: Das Kohlendioxid, das die Bäume aus der Luft aufgenommen haben, bleibt trotz der Verarbeitung im Holz gebunden und senkt langfristig den CO2-Gehalt in Haus oder Wohnung.
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